Hochtourengruppe: gwg (gucka wa goht) oder: Die kulinarische Hochtour

als Vorspeise gibt es heute Lasagne, als Hauptgericht Schweinefilet mit frischem Kartoffelpuree und Pilzrahmsauce.....

ja, das hat auch so gut geschmeckt, wie es sich anhört und nein, wir befinden uns nicht im 4-Sterne-Hotel, sondern auf der Schaubachhütte des CAI in 2582m.

Aber eigentlich sind wir ja nach Südtirol gefahren, um auf Berge zu steigen, als Höhepunkt war der Cevedale geplant, mit 3769m der höchste Berg des Trentino. Um es mit Günther zu sagen: gwg-gucka wa goht!

Am ersten Tag ging einiges, den eigentlich mit 2 bis 2,5 Stunden angegebenen Weg zur Schaubachhütte schafften wir in eindreiviertel Stunden, oben wurden wir dann entsprechend kulinarisch verwöhnt. Auch der zweite Tag war erfolgreich, über den Suldenferner ging es zur Suldenspitze, mit 3376m unser erster Gipfel. Meine Seilschafts-Einteilung (hinter mir gehen Alexandra, Thomas, Andrea und Günther, hinter Chichi ist die Reihenfolge Susanne, Markus, Stefan, Tommy) wird nicht hinterfragt. Offensichtlich hat niemand Lust auf einen erneuten Vortrag über die Funktionen in einer Gletscher-Seilschaft. So belasse ich es dabei, meine Seilzweite über ihre besondere Verantwortung für meine Gesundheit aufzuklären.

Von der Suldenspitze steigen wir zum Rifugio Casati ab, das auf respektablen 3254m liegt. Dass man auf einer so hoch gelegenen Hütte Abstriche in der Qualität und Zugeständnisse am Preis machen muss, war mir klar. Etwas erstaunt war ich, dass gerade mal 100m hinter der Sprachgrenze nur noch italienisch gesprochen wird und das Ambiente auch sonst, mit Stehklos und Espressomaschine, komplett italienisch ist.

Dann der geplante Gipfeltag: die Berge sind komplett wolkenverhangen, die Suppe geht teilweise bis zur Hütte. Kein guter Tag um über einen unbekannten Gletscher aufzusteigen. Schweren Herzens treten wir unverrichteter Dinge den Rückzug an, dafür werden wir auf der Schaubachhütte wieder kulinarisch verwöhnt, bevor wir am nächsten Tag die Heimreise antreten.

Obwohl wir unser hohes Gipfelziel nicht erreicht haben, haben wir für nächstes Jahr ein noch höheres vereinbart. Nun denn, gwg-gucka wa goht!