Bergwanderwoche auf der Sellrainer Hüttenrunde

Acht Tage, sieben AV-Hütten und ein Berggasthaus – eine anspruchsvolle vielversprechende Bergwanderung hatte Klaus wieder geplant, konnte allerdings nur teilweise durchgeführt werden.

 

Samstags trafen wir uns an der Dortmunder Hütte, ein Auto wurde zum geplanten Abstiegsort vorgestellt, und los ging`s in 4 Stunden zur Bielefelder Hütte. Auf dem Knappenweg kamen wir am Knappenhaus vorbei, innen ein kleines Bergbaumuseum und nebenan ein altes Pochwerk. Immer wieder weite Ausblicke ins Inntal und auf die dahinter liegenden Stubaier, auch abends von der Terasse der Bielefelder Hütte aus bei romantischem Sonnenuntergang. Eine trinkfeste Gruppe aus dem Tal feierte dort Junggesellen-Abschied, hochprozentige Getränke gab es dort flaschenweise.

 

Sonntag:

Die Königs-Etappe von der Bielefelder zur Schweinfurther Hütte. Acht Stunden waren auf dem Wegweiser angegeben, und um 8 Uhr starteten wir bei herrlichem Sonnenschein. Durch Latschenfelder führte der Weg zunächst zur verfallenen ehemaligen Bielefelder Hütte, dann höher in felsiges Gelände. Ausgesetzte Passagen mit Klettereinlagen, immer wieder noch ein Kar und noch eine Scharte, dann noch zu querende Schneefelder, – der Weiterweg verlangte uns alles ab. In den Pausen und an den Wartestellen konnten wir den Blick über die beeindruckende Hochgebirgslandschaft schweifen lassen. Nach mehr als neun Stunden kamen wir an der Gruben-Schweinfurther Hütte an. Der Hüttenwirt zeigte sich überrascht: den Weg war in dieser Saison noch niemand gegangen. Das abendliche heftige Gewitter konnte uns auf der glasbedachten Terrasse glücklicherweise nichts mehr anhaben.

 

Montag:

Kurz nach acht Abmarsch zur Winnebachseehütte. Fünf Stunden waren für den Weg angegeben, und so konnten wir uns Zeit nehmen und die herrliche Landschaft auf uns wirken lassen. Gemütliche Hütte, geschmackvoll renoviert, herrlich gelegen an einem See inmitten blühender Wiesen und einem hohen Wasserfall dahinter – schöner kann eine Alpenvereinshütte kaum sein. Dazu ein freundliche Hüttenwirtsfamilie, bei der die Kinder freudig mithelfen. Wir kamen gegen drei an, und während wir unseren verdienten Apfelstrudel genossen, klatschte kräftiger Gewitterregen gegen die großen Glasscheiben im Gastraum.

 

Dienstag:

Abmarsch gegen acht zum Westfalenhaus bei Regen. Mit 3 ½ Stunden war fast ein Ruhetag angesagt, der Regen ließ nach. So blieb nach Zeit, kurz vor der Hütte noch einen kleinen Gipfel mitzunehmen, die Münsterhöhe mit 2508m. Berge in Wolken, aber manchmal tauchten die umliegenden 3000er zwischen den Wolkenfetzen auf.

Später kam Regen, wir waren die einzigen Gäste in der gemütlichen Hütte. Angesichts der Wettervorhersage mit Schnee bis runter auf 1600m fassten wir den Abstieg ins Tal für den nächsten Tag schon mal ins Auge.

 

Mittwoch:

Oben Wolken, unten Wolken, keine Wetterbesserung in Sicht: Also Abstieg ins Tal, zunächst nach Lüsens, dann weiter nach Paxmar. Der Regen hatte uns unterwegs eingeholt, und wir warteten bei einer Suppe auf dem Bus in dem Gasthaus, das für die Übernachtung am kommenden Tag für uns gebucht war. Mit dem Bus erreichten wir dann nach einem Umstieg wieder die Autos an der Dortmunder Hütte in Kühtai.

Das abgestellte Auto musste wieder geholt werden, dann gings wieder heim. (Auf der Alb konnte man zum ersten Mal den Scheibenwischer am Auto ausschalten allerdings nur für kurze Zeit).

 

„Technische Daten:“

Samstag Anreise, Dortmunder Bielefelder Hütte, 10,4km,  ñ 780Hm, ò 610Hm

Sonntag  Bielefelder- Gruben-Schweinfurter 16,9km, ñ1260Hm, ò 1340Hm

Montag Gruben-Schweinfurter – Winnebachseehütte 12,4km, ñ875Hm, ò 651Hm

Dienstag Winnebachseehütte  - Westfalenhaus 10,2km, ñ620Hm, ò 720Hm

Mittwoch Westfalenhaus – Abstieg Paxmar 7,9km, ñ90Hm, ò 680Hm, Heimfahrt

 

Trotz vorzeitigem Abbruch eine tolle Wanderung in großartiger Landschaft,  die uns auch teilweise unsere Leistungsgrenzen aufgezeigt hat. Wir freuen uns schon auf die Wanderung mit Klaus im nächsten Jahr, hoffentlich mit beständigem Wetter für eine Woche.