Hoch ins Klostertal oder der erste Schneemann des Oktobers
Erstmal von Anfang an: Gestartet sind wir, das sind Richard, Florian, Lukas, Robert und Roland, trotz schlechter Wetteraussichten, an der blauen Lagune in Bondorf. Flott ging`s auf die Bielerhöhe zum Silvretta Stausee. Mit viel Schwung, vollen und schweren Rucksäcken marschierten wir zielgerichtet über die Staumauer in Richtung Klostertal. „Stand da hinten nicht etwas von gesperrt? Ach was, es wird schon gehen!“. Es ging aber nur bis zum Absperrgitter. Rüber klettern oder drumherum klettern ist nicht wirklich eine Alternative. Also zurück über die Mauer und dann die andere Seeseite entlang, wird unseren Weg um einiges verlängern, aber was soll´s, wir haben genug Zeit eingeplant.
Hinten am Seeende ging`s dann erst mal den Berg hoch. Dort öffnete sich uns das Klostertal! Plötzlich waren wir alleine unterwegs. Kein Mensch weit und breit und auch der Krach der Straße war verstummt. Am Beginn des Hochtales konnten wir schon die Hütte als kleines steingraues Dreieck mit Fenstern erkennen. Trotzdem dauerte der Zustieg über eine Stunde. Die Höhenmeter wollten bezwungen werden. Bei der Hütte begann die Suche nach dem Eingang zum DAV Bereich. Viele Türen und kein Schloss passte zum Schlüssel. Dann aber, durch den Keller, Treppe hoch, durch zwei Türen, durchs Notlager: „Sesam öffne dich“, bzw. „Schließ die Tür auf, uns ist kalt!“. In der holzgetäfelten Stube hatten wir nach ein paar Versuchen, im Herd das Feuer entfacht und den Raum gemütlich aufgeheizt. Während es draußen mit Graupelschauer und Regen anfing, kochten wir uns Spaghetti mit Bärlauch Pesto.
Der Regen hielt bis zum nächsten Vormittag. Nach dem Frühstück und abspülen, folgte Kartenspielen. Als gegen Mittag sich das Wetter besserte, starteten wir in Richtung Tal Ende. Unser Ziel war die Rote Furka mit nur 300 Höhenmeter. Aber wir waren auch schon spät dran. Auf halber Höhe erreichten wir die ersten Schneefelder, um an der Roten Furka dann in der geschlossenen Schneedecke rumzustapfen. Zuerst stellten wir einen Rekord, im „Die meisten Grenzübergänge zwischen Österreich und Schweiz“, auf. Dort entstand dann auch der „erste Schneemann des Oktobers“, der den Wanderern in Richtung Silvrettahütte zulächelt. Als vom Tal plötzlich Wolken heraufzogen, gingen wir so schnell wie möglich zurück zur Hütte. Am Abend gab`s wieder Nudeln mit Pesto. „Das Pesto verlässt die Hütte nicht mehr!“, waren sich alle einig.
Nach dem Frühstück, Hütte aufräumen und unendlich viele Kartenspiele, starteten wir zurück zur Bielerhöhe. Dort wieder auf der Ostseite (die andere war immer noch gesperrt) bis zum Parkplatz. Mit vielen neuen Eindrücke fuhren wir mit dem Auto wieder nach Hause.