Trotz touristischem Beherbergungsverbot im Corona-Lockdown November 2020 haben es zwei unserer E-Mountainbike-Senioren geschafft, für eine Woche im Oberallgäu unterzukommen. Traditionelle gibt es dort in jedem November wenige Touristische Angebote. Jetzt im Lockdown waren nicht nur alle Gastronomiebetriebe geschlossen, diese boten auch keinen Abholservice an. Wenigstens war der Supermarkt geöffnet so dass man nicht verhungern musste.

Dafür war es in der Natur desto schöner. Es waren keine Touristen unterwegs. Und bei der herbstliche Hochdruck-Wetterlage gibt es dort in der Höhe traditionell viel Sonnenschein während zu Hause und insbesondere im Donautal und am Bodensee zäher Nebel vorherrscht. Und so war es auch bei dieser Tourenwoche.

Die erste Tour führte hinauf auf das Riedberger-Horn 1.787 m. Ein breiter fahrbarer Weg führt hier hinauf bis 100 Meter unter dem Gipfel. Nach dem Weiherkopf und Rangiswangerhorn  ging es rasch das Ostertal hinaus ins Gunzesriedertal. Von hier führt ein steiler Alpweg den sonnenbeschienenen Südhang hinauf auf den Mittagberg 1.451 m. Nach Gunzesried und Sonthofen war man bald wieder in Fischen. Am Westhang des Rubihorn scheinte noch die Sonne. So bot sich noch die Befahrung des Wallraffweg an mit seinen schönen Panorama-Aussichten. Kein einziger Fußgänger war hier unterwegs. Mit 70 km und 2.200 Höhenmeter war dieser sonnige Herbsttag bestens ausgenützt.

Eine etwas entspanntere Tour gab es am nächsten Tag mit nur 60 km und 1.600 Höhenmeter. Vom Großen Alpsee ging über das hügelige Alpenvorland hinüber ins Weitnauertal und über den Sonneneck-Grat nach Weitnau. Der Carl-Hirnbein-Weg führte über Missen-Wilhams und den Alpseeblick wieder zurück.

Am Donnerstag standen die Ostrachtaler- und Tannheimer-Berge auf dem Programm. Von Hindelang zuerst die Alte Passstraße und dann den Alpweg hinauf war bald die Hirschalpe erreicht. Nur noch 20 Minuten Fußmarsch beanstruchte die Besteigung des Spieser mit seinen 1.651 m. Etwas Schwindelfreiheit erforderte der wunderschöne Panoramaweg hinüber nach Oberjoch. Über die schönen Alpwiesen von Unterjoch ging es hinein ins Tannheimertal und lange hinauf auf den aussichtsreichen Schönkahler. Bis auf den Gipfel mit seinen 1.688 m lasst sich die Auffahrt mit dem E-Bike bewältigen. Belohnt wurden die anstrengenden 60 km mit 2.000 Höhenmeter mit einmaligen Panorama-Aussichten zum Hopfen-/Forgensee sowie die Tannheimer und Allgäuer Berge. Auf dem Rückweg durch das Tannheimertal musste man sich beeilen um noch bei Tageslicht den Abfahrtsweg vom Oberjoch die Alte Passstraße hinunter nach Hindelang zu finden.

Der nächste Tag führte vom Westallgäu in den Bregenzerwald. Von Oberstaufen aus ging auf der Sonnenseite des Weißachtales in aussichtsreicher Halbhöhenlage hinein in den Bregenzerwald. Von Sulzberg aus konnte man die wunderschöne Panoramasiecht über den Bregenzerwald genießen bis hinüber zum Säntis im Alpsteinmassiv. Durch das Rothachtal radelte man gemütlich hinaus nach Weiler, wo man auf dem besonnten Marktplatz eine Vesperpause einlegte. Wieder in Oberstaufen angekommen gab es noch reichlich Sonnenschein und noch genügend Strom in den Rad-Akkus. Deshalb wurde noch eine kleine Panoramarunde hinauf zur Salmaser-Höhe angehängt. Auf den 60 km mit 1.600 Höhenmeter hatte man wieder alle Sonnenstunden ausgekostet.

Am letzten Tag ging es von Stillachtal über die Schlappoltalpe 1.000 Höhenmeter hinauf zur Kanzelwand. Auf dem Wanderweg wo es im Sommer wie auf der Stuttgarter Königstrasse zugeht war kein einziger Fußgänger unterwegs. Am Fellhorn und Kanzelwand waren die vielen Schneekanonen schon in Stellung gebracht, wohl in der Hoffnung dass die Skisaison ohne Corona-Lockdown profitabel starten konnte. Die lange Abfahrt hinunter ins Kleinwalsertal kostete einiges an Bremsbelag. Am Mahdtalhaus konnte in der warmen Sonne eine Vesperpause eingelegt werden. Nach 45 km mit 1.600 Höhenmeter war bald wieder Oberstdorf erreicht.

Eine herrliche Tourenwoche war zu Ende. Auf den Lockdown hätten wir aber gerne verzichtet.

Hier online Bilder: Lockdown-Touren Oberallgäu