WerktagsAktive im November auf alpinem Steig
Die 7. Wanderung in diesem Jahr musste aus Termingründen schon am vorletzten November-Mittwoch stattfinden. Das Nagoldtal zeigte sich mal wieder von einer interessanten Seite.
Nach Ankunft der Nagoldtalbahn starteten wir am Bahnhof Teinach / Neubulach. Durch einen schmalen Durchlass unterquerten wir die Bahnlinie und gelangten zunächst auf einen breiten Waldwirtschaftsweg. Doch schon bald waren wir froh über unsere Wanderstöcke: ein schmaler laubbedeckter Pfad führte steil aufwärts zu unserm ersten Tagesziel, dem „Dickener Schlössle“. Der Alpine Weg schlängelt sich zwischen bemoosten Felsbrocken hindurch, zwei Leitern entschärften schwierige Stellen und erinnerten uns an die Wanderwoche in der Pfalz. Angekommen am Schlössle sahen wir nichts mehr von den Ruinen, sie waren unter buntem Herbstlaub versteckt. Die Burg wurde wohl im 12. / 13. Jahrhundert von den Herren von Waldeck erbaut. Auf der gegenüberliegenden Nagoldtalseite kann man die besser erhaltene Burgruine Waldeck besichtigen. Über die weitere Geschichte des „Dickener Schlössle“ gibt es viele Spekulationen und wenige gesicherte Erkenntnisse.
Nach dem Aufstieg über eine Wiese gelangten wir wieder auf einen bequemen Forstweg und erreichten den Hof Dicke. Er diente wohl der Ernährung der Burgbewohner, heute sieht man noch schöne alte Gebäude mit einem Friedhof von 1920. Er wird von zwei Jungbauern bewirtschaftet, 150 Kühe verstärken die Biogas-Produktion, mit der ein Teil des benötigten Stroms selbst hergestellt wird.
Ab hier begann der Weg mit den interessanten Aussichten über Holzbronn, Stammheim und die Dörfer über der gegenüberliegenden Nagoldseite. Teils führte der Weg über den „Waldenserweg“, den wir im vergangenen Jahr nicht zu Ende bringen konnten. Übers „Stammheimer Feld“ am Neubau des Krankenhauses vorbei stiegen wir über viele Stufen abwärts nach Calw. Dabei gab es noch interessante Ausblicke auf die Kreisstadt im engen Nagoldtal. Die wohlverdiente Schlusseinkehr fand um 16 Uhr im „Schönbuch Bräu“ statt.
19 Teilnehmer, ca. 12,3 Kilometer, 350 Hm, 3 ½ Std
Eine interessante und äußerst abwechslungsreiche Wanderung zeigte uns mal wieder, wie schön doch unsere nähere Heimat ist. Zum Schluss zeigte sich nach dem grauen Novemberwetter sogar noch die Sonne mit ein paar blauen Flecken am Himmel.