Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Einen perfekten Radtourentag erlebten die Senioren-Radler des Alpenvereins Calw + Nagold.
18 Teilnehmer trafen sich dazu am 6. Juni 2024 bei idealem Wetter in Engstingen auf der Alb.
 
Roland Kling führte die Gruppe auf befestigten Wegen größtenteils außerhalb des Waldes auf schönen Panorama-Aussichtswegen quer über die Schwäbische Alb.
Von Kohlstetten aus ging es zunächst das schöne Kohlstettertal hinunter ins Goße Lautertal nach Gomadingen und Marbach.
Vorbei führte die Tour an dem majestätisch schön gelegenen Schloss Grafeneck. Spätestens bei dem Halt an der Euthanasie-Gedenkstätte wurde man daran erinnert, mit welch dunkler Vergangenheit dieser Ort verbunden ist. 10.654 kranke und behinderte Menschen wurden hier im Jahre 1940 durch das Nationalsozialistische Regime als „Lebensunwertes Leben“ ermordet.
 
Nach der Durchfahrt durch die schöne Innenstadt Münsingens erreichte die Gruppe das „Alte Lager Münsingen“. Die ehemalige Kaserne aus dem vorletzten Jahrhundert ist noch im Originalzustand als eines der größten Kulturdenkmale Baden-Württembergs erhalten. Ein heimischer Nudelfabrikant hat die gesamte parkartige Anlage übernommen. Ein Infozentrum, zahlreiche Souvenirläden, ein Hotel, Museen und Kaffees wurden eingerichtet. Im Tress-Lädle, Nudelmuseum und Café legte die Gruppe eine Vesperpause ein.
 
Danach durchquerten die Radler den stillgelegten, ehemaligen Truppenübungsplatz und heutiges Biosphärengebiet. Die Stille und Weite dieser, der Natur überlassenen, unbesiedelten Kulturlandschaft ist ein einmaliges Erlebnis.
 
Einen weiteren Stopp gab es in dem ehemaligen Dorf Gruorn. Nur die Kirche, Friedhof und ehemalige Schule sind noch erhalten. Im Jahre 1939 wurde das Dorf aus militärischen Gründen evakuiert und deren Fläche mit als Truppenübungsplatz genutzt. Ein Gemälde in der Kirche zeigt, welch stattliche Größe das Dorf davor hatte.
 
Weiter ging die Radtour die Trailfinger Schlucht hinunter nach Seeburg. Auf dem Radweg das Ermstal hinaus bekamen die Radler nasse Füße auf dem teilweise überschwemmten Radweg.
 
Bei der Kaffee-Pause auf dem Marktplatz in Bad Urach konnten die nassen Schuhe und Socken  in der Sonne wieder getrocknet werden.
 
Nach einer Auffahrt mit 300 Höhenmetern fand die Radtour ihre Fortsetzung auf der weiten Albhochfläche durch die ursprüngliche Dörfer Upfingen und Gächingen. Vorbei an den weidenden schwarzen Alb-Büffeln war dann nach 67 km mit 800 Höhenmetern das Ziel erreicht.
 
Zur Schluss-Einkehr ging es in den Metzgerei-Landgasthof in Gächingen. Auf der Speisekarte waren hier auch wieder die Alb-Büffel zu finden.
 
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